Positive
Bilanz zur großen Mitmach-Aktion
Bunte
Projekte, zufriedene Initiatoren
(Von
Silke Heimann)
„Es war ein umwerfender Erfolg! Die Bevölkerung
hat begeistert mitgemacht, wir hatten viele Kooperationspartner und
Förderer, die Veranstaltungen waren fast durchweg gut besucht“,
so das Fazit von Rita Hampp, Sprecherin des Bündnisses Baden-Baden
ist bunt zur Aktion „Baden-Baden liest ein Buch“.
Mit
der Aktion „Baden-Baden liest ein Buch“ blicken die Organisatoren
auf ein arbeitsintensives, aber auch auf ein sehr bereicherndes und
erfolgreiches Jahr zurück. Am Mittwochabend trafen sich die
Initiatoren des Bündnisses „Baden-Baden ist bunt“ und der
Arbeitskreis Stolpersteine zu einem Resümee mit den
Kooperationspartnern in der Stadtbibliothek.
Zahlreiche
Institutionen, Schulen und Vereine der Stadt trugen in den letzten
Monaten mit ihren facettenreichen Beiträgen zu einem beispiellosen
Gesamtprojekt bei. Nicht zu vergessen die aufgeschlossene
Bevölkerung, bei der das Projekt auf eine überaus positive
Resonanz stieß.
Erinnert
werden sollte an den inzwischen verstorbenen Gerhard Durlacher, der
am 10. Juli 2018 seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte. Sein
autobiografisches Buch „Ertrinken - eine Kindheit im Dritten Reich“
sollte als eine Spurensuche in unserer Stadt - nach weitere
Geschichten, Lebenswegen, Schicksalen, nach Schauplätzen und
Hintergründen dienen. Die Idee, dass die ganze Stadt dieses Buch
liest, Aktionen initiiert und mitmacht, war ein Jahr zuvor geboren.
Es
begann im Januar 2018 mit der Auftaktveranstaltung und
Buchvorstellung im Gymnasium Hohenbaden unter Mitwirkung von
Schülern der Klasse 8b. Das Highlight bildete dann ein Abend mit
der niederländischen Autorin Jessica Durlacher und ihrer Schwester
Eva sowie Durlachers Witwe Anneke im Richard-Wagner-Gymnasium. Die
Lesung und eine Talkrunde mit den Durlachers wurde mit einer
Aufführung der Theater AG und der Filmvorführung „Ertrunken“
von Georg von Langsdorff abgerundet.
Vielfältige
Lesungen mit dem Verein Leselust und
der
deutsch-israelischen Gesellschaft, ganz besondere Stadtspaziergänge
mit dem Arbeitskreis Stolpersteine und dem Theater, die Readers
Corner der Stadtverwaltung, eine beeindruckende Kirchendachlesung in
der Stiftskirche mit Pfarrer Michael Teipel und viele weitere
Vortragsveranstaltungen folgten. Um allen Interessierten einen
Einblick in das jüdische Leben zu gewähren, feierte die
israelitische Kultusgemeinde im Septemebr das Laubhüttenfest
öffentlich in den Kurhauskolonnaden und lud anschießend zu einem
umfassenden Informationsabend ins Gemeindezentrum ein.
Parallel
zu all diesen Aktionen initiierte der Arbeitskreis Stolpersteine noch
das Projekt „Baden-Baden schreibt ein Buch“. Die Präsentation
dieser Ergebnisse steht noch aus: Am Sonntag, 20. Januar 2019, werden
um 16 Uhr im Bonhoeffersaal in einer szenischen Lesung in Kooperation
mit dem Theater Beiträge aus einem Schreibworkshop vorgestellt, in
denen Geflohenen aus verschiedenen Zeiten und Ländern einen
besonderen Augenblick ihrer Fluchtgeschichte aufgeschrieben haben.
Zum
Schluss bleiben den Initiatoren zwei Wünsche: Der Appell an den
Gemeinderat, den Hindenburgplatz umzubenennen oder zumindest eine der
namenlosen Brücken Gerhard Durlacher zu widmen, um sein Gedenken in
unserer Stadt zu bewahren. Und die Hoffnung, durch den Verkauf des
vergriffenen und deshalb neu aufgelegten Buches weitere Stolpersteine
für Baden-Baden zu finanzieren. Dieser Wunsch hat sich leider noch
nicht erfüllt, denn lediglich ein Drittel der Auflage wurde bisher
verkauft. Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt und die beiden
Baden- Badener Innenstadt-Buchhandlungen sind für das beginnende
Weihnachtsgeschäft gut bestückt.