Donnerstag, 8. Februar 2018

Klosterschule


Klosterschule vom Heiligen Grab liest das Buch:
Auch die „Lesemuffel“ sind eifrig bei der Sache

Das Interesse der Schulen in Baden-Baden an der Mitmach-Aktion „Baden-Baden liest ein Buch: Gerhard Durlacher – Ertrinken“ ist riesig. Wie gehen die Schüler und Lehrer mit dem Buch um? Einige Einblicke liegen bereits vor, und die können die Organisatoren einfach nur glücklich machen!

Hier der Bericht aus der Klosterschule vom heiligen Grab, in der sich Martin Fehlow mit seiner zehnten Klasse an den Text gewagt hat:

Die Auseinandersetzung mit der Lektüre stieß bei den Schülern auf ein großes Interesse. Sogar die „Lesemuffel“ der Klasse waren und sind immer noch eifrig bei der Sache.

Dies liegt sicher daran, dass Gerhard Durlacher ein „kleiner Teil“ dieser Stadt war und die Orte, die seinen Lebensmittelpunkt bildeten, nur ein Steinwurf von der Klosterschule entfernt sind. Die Schüler haben demnach die Möglichkeit, sich emphatisch in die Situation Durlachers hineinzuversetzen, denn auch sie sind Bürger dieser Stadt und gehen auf den gleichen Straßen und Wegen, mit dem großen Unterschied, dass sie auf ihrem Nachhauseweg nicht von einer „braunroten Horde“ eingeholt werden und dass ihnen ihre Klassenkameraden nicht „wie Fremde, wie hungrige Wölfe im Schnee“ erscheinen.
 
Diese Tatsache führte in Verbindung mit der Unterrichtsstunde „Auf den Spuren Durlachers durch Baden-Baden“ zu einer produktiven Arbeit im Unterricht.



Zu Beginn der Unterrichtseinheit haben sich die Schüler mit der Analyse der Handlung, der Figuren, der Orte und der Zeit an exemplarischen Textstellen beschäftigt, bevor sie zu größeren Textabschnitten Interpretationshypothesen aufstellten.
In den ersten Stunden stand nach der Analyse der Kapitel „Kerzen und Fackeln“, „Der Ertrinkende“ und „Schulzeit“ die Zusammenführung aus Analyse und sich daran anschließender Interpretation auf dem Plan. Das Kapitel „Kerzen und Fackeln“ wird gemeinsam im Unterricht interpretiert. Die beiden Kapitel „Der Ertrinkende“ und „Schulzeit“ standen eine Woche später als zu interpretierende Textstellen für die Klassenarbeit zur Auswahl.
Das Filmprojekt, das Martin Fehlow nach den Osterferien mit einigen Schülern aus der Klasse umsetzen möchte, basiert auf dem Format „Das Literarische Quartett“. 
 
Zur Diskussion stehen dabei vier Themenfelder:
Zu Beginn gilt es, Textauszüge anzusprechen, mit denen sich die Schüler bereits im Unterricht und während der Klassenarbeit auseinandergesetzt haben und die Raum zur Interpretation eröffnen. Im Anschluss daran soll geprüft werden, inwiefern der Text und hier vor allem die Person Gerhard Durlacher eine kulturwissenschaftliche Interpretation mit Berücksichtigung der Begriffe Identität, Alterität und Hybridität zulässt, bevor die Begriffe „kulturelles Gedächtnis“  bzw. „Erinnerungskultur“ in Verbindung mit der Frage nach der Aktualität des Textes in den Vordergrund rücken.
Diese Themenfelder werden nach der Klassenarbeit ebenfalls im Unterricht besprochen. 

Fortsetzung folgt demnächst!

Inwiefern abschließend eine Lesemotivation für die drei Texte „Streifen am Himmel“, „Die Suche“ und „Wunderbare Menschen“ möglich wird, wird sich zeigen.

(Text und Foto: Martin Fehlow)