Freitag, 21. September 2018

grünes Wohnzimmer


Im grünen Wohnzimmer bekamen
jüdische Jugendliche eine Stimme

Manchmal sind es die kleinen Dinge des Lebens, die besonders nachhallen. Diesen Eindruck nahmen die recht wenigen Zuhörer/innen mit, die sich am Mittwoch in Luthers Grünem Salon im Lutherhaus in Lichtental einfanden, und sich in die Erinnerungen jüdischer Kinder während der Verfolgung im Dritten Reich entführen ließen. Ein schweres Thema, für das man nicht jeden Tag in Stimmung sein kann. Entsprechend wurde aus dem großen Salon eher eine kleine, aber feine Wohnzimmerlesung. 

Foto:privat
 


Dank des Buches „Ertrinken“ von Gerhard Durlacher und der Initiative „Baden-Baden liest ein Buch“ erhielten die Erfahrungen jüdischer Kinder in der Verfolgung neue Aufmerksamkeit - ihr Leiden am alltäglichen Rassismus, ihre Hilflosigkeit, ihr Ausgeliefert-Sein. 

Anne Frank mit ihrem weltberühmten Tagebuch und die nur 15jährige Selma Meerbaum-Eisinger mit ihren zarten Gedichten standen für dieses Erinnern von Kindern und Jugendlichen in der Zeit des Nationalsozialismus. In Luthers „Grünem Salon“ bekamen sie durch Pfarrer Thomas Weiß und Märchenerzählerin Eva Egloff eine Stimme. Eine eindrucksvolle, schöne, runde Veranstaltung.