Im grünen Wohnzimmer bekamen
jüdische Jugendliche eine Stimme
Manchmal
sind es die kleinen Dinge des Lebens, die besonders nachhallen.
Diesen Eindruck nahmen die recht wenigen Zuhörer/innen mit, die sich
am Mittwoch in Luthers Grünem Salon im Lutherhaus in Lichtental
einfanden, und sich in die Erinnerungen jüdischer Kinder während
der Verfolgung im Dritten Reich entführen ließen. Ein schweres
Thema, für das man nicht jeden Tag in Stimmung sein kann.
Entsprechend wurde aus dem großen Salon eher eine kleine, aber feine
Wohnzimmerlesung.
Foto:privat |
Dank
des Buches „Ertrinken“ von Gerhard Durlacher und der Initiative
„Baden-Baden liest ein Buch“ erhielten die Erfahrungen jüdischer
Kinder in der Verfolgung neue Aufmerksamkeit - ihr Leiden am
alltäglichen Rassismus, ihre Hilflosigkeit, ihr Ausgeliefert-Sein.
Anne
Frank mit ihrem weltberühmten Tagebuch und die nur 15jährige Selma
Meerbaum-Eisinger mit ihren zarten Gedichten standen für dieses
Erinnern von Kindern und Jugendlichen in der Zeit des
Nationalsozialismus. In Luthers „Grünem Salon“ bekamen sie durch
Pfarrer Thomas Weiß und Märchenerzählerin Eva Egloff eine Stimme.
Eine eindrucksvolle, schöne, runde Veranstaltung.